Sara-Christin Richter Illustratorin und Puppenbauerin aus Leipzig

Foto: Michael Orth

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Die Illustratorin und Puppenbauerin Sara-Christin Richter zeichnet, malt, modelliert und schnitzt in Leipzig. In ihrem kleinen Atelier finden sich etliche Papiere, Stifte, eine große Bandsäge und eine Werkbank zum Schnitzen. Nach ihrem Studium der Kunstpädagogik in Dresden, Dublin und New York studierte sie in Hamburg Illustration. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich Kinderbuchillustration, wobei sie — geprägt durch das Figurentheater — die dritte Dimension in Form von Puppen und Figuren integriert.

Ihre Illustrationen zu Cornelia Funkes Erzählung "Annette, Querkus und die wilden Worte" sind Fotos aufwändig gestalteter Szenerien, die in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Ludwig Ander-Donath entstanden sind. Für dieses Erstlingswerk gewann sie den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 2022.

2021 arbeitete Sara-Christin Richter als Modellbauerin bei dem dänischen Trickfilmstudio "WiredFly" und baute kleine Möbel und Objekte für den Animationsfilm "Die Räuber von Kardemomme". Für die neue Dauerausstellung des Günter Grass-Hauses in Lübeck schuf Sara-Christin Richter drei Schlüsselszenen des Romans "Die Blechtrommel" als Puppendioramen.

Im Wintersemester 2022/2023 hatte sie einen Lehrauftrag an der HAW Hamburg für das Fach Figuren-Illustration. Neben ihrer Arbeit als Illustratorin und Puppenbauerin leitet sie Workshops für Kinder in Museen und Kunstschulen und liebt es, ihre Ausbildung als Pädagogin und Illustratorin zu kombinieren.

(Sie wird von der Agentur AUSERLESEN-AUSGEZEICHNET vertreten)

Das Interview mit Sara-Christin haben wir 2019 geführt.

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Was hat dich zur Kunst gebracht?

Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für Kunst und habe schon sehr früh Kurse besuchen dürfen. Meine Mutter hat durch ihr Kunstgeschichts-Studium sehr viele Bücher. Ich habe mir Kopien von den schönsten Bildern machen dürfen und diese dann sehr sorgfältig in Folien sortiert, um sie später abzuzeichnen. Meine Eltern sind mit mir sehr häufig in Museen und Kirchen gegangen.

Als Kind fand ich das wahrscheinlich langweilig, inzwischen glaube ich jedoch, dass ich extrem viel daraus mitgenommen habe. Zum Beispiel mein Interesse für das Mittelalter. Als Jugendliche besuchte ich dann verschiedene Kunstkurse, bevor ich Kunstpädagogik und dann schließlich Illustration in Hamburg studiert habe.

Foto: Michael Orth

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Wie hat sich für dich die Möglichkeit ergeben, an Cornelias "Artists-in-Residence-Programm" teilzunehmen?

An unserer Uni, der HAW Hamburg wurde über den Dressler Verlag ein Wettbewerb ausgeschrieben. Dressler und Professoren der Hochschule haben dann die Arbeiten gesichtet. Als ich gehört habe, dass die Gewinner Cornelia besuchen dürfen, wollte ich unbedingt mitmachen.

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Wie hat dir die Zeit auf der Farm gefallen? Hast du dort Inspiration gefunden?

Die Zeit auf Cornelias Farm hat mich inspiriert und beseelt. Bei Cornelia ist es sehr, sehr gemütlich und man fühlt sich sofort wohl. Überall findet man kleine Dinge, aber auch Puppen und Holzfiguren. Und natürlich sind Umgebung und Natur faszinierend. Man bekommt dort den Kopf ganz automatisch frei.

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Was hast du von dort mit nach Hause genommen?

Aus Malibu habe ich neben Fotos, Skizzen und modellierten Puppen vor allem viel Kraft und Motivation mitgenommen. Cornelia hat mich unglaublich motiviert und inspiriert. Die Gespräche mit ihr über Kunst, Literatur, Puppen und vieles andere nehme ich mit, und sie werden mich lange begleiten.